Hallo,
ok dann mal der Reihe nach:
Außengeräuschisolierung:
Ist auf jeden Fall ok. Die Vermutung ist, dass bei InEars da auch irgendwann Schluss ist (im Vergleich zu OverEars, wo es teilweise besser war). Trotzdem funktioniert sie.
Für den Einsteiger: Man sollte allerdings nicht meinen, dass man dadurch von Außengeräuschen völlig abgeschottet wäre (wenn jemand im Raum leise spricht, werde ich davon gar nichts mehr mitbekommen, wenn ich mich neben ein Schlagzeug stelle, werde ich aber in jedem Fall ausreichend davon 'durch'hören (was je nach Situation gut oder schlecht sein kann - je nachdem, was man will halt).
Sound:
Finde ich ok! Neutral und trocken, wie bereits von anderen beschrieben. Bei den Höhenauflösungen habe ich nicht wirklich den Vergleich zur 'Upperclass' (weil ich noch keine 2000,- plus InEars im Ohr hatte), aber es eignet sich hervorragend für die Band und auch zum Abhören unter 'Normal'bedingungen. Ein Vergleich zu einem anderen 'billigen' Modell findet sich weiter unten im Edit. Die Bässe sind nicht übertrieben. Möglicherweise möchte hier der ein oder andere (Bassist) mit Absicht etwas mehr Druck, Präzision und Attack als gut ist aber dafür gibt es ja ausgewiesene Spezialisten (bestimmte Produkte bei denen genau diese Fähigkeit im speziellen angepriesen wird - der Behringer hat sie jedenfalls nicht). Wir zumindest hören unseren Bandbass gut.
Tragekomfort:
Ich finde, InEars sind immer Gefriemel und Gefummel und nie wirklich total angenehm aber dafür trotzdem sehr notwendig - insbesondere, da der langhaarige Musiker nicht gern mit OverEars auf die Bühne geht ;-) Ich finde sie erst nach einer Stunde aufwärts etwas unangenehm - aber ich finde alle InEars nach einer Stunde aufwärts etwas unangenehm. Und da ich mit der Band selten länger als 1-1,5h spiele ist mir das diesbezüglich eifach egal. Bei längeren Proben empfiehlt sich eine Pause von ca. 10min nach einer Stunde (hilft mir). Er fällt nicht raus, wenn man ihn vernünftig einsetzt.
Verarbeitung:
Nuuuuun, sie sind alle klein und leicht und wirken leicht kaputtbar - der hier auch. Was soll ich sagen - ich behandle ihn wie ein rohes Ei und es funktioniert. Ich bezweifle, dass er besonderen Zugbelastungen standhält. Die sollten bei einem InEar aber auch nicht vorkommen, wenn man etwas aufpasst. Er war zumindest nicht gleich kaputt als ich mit dem Kabel einmal an der Tischkante hängen geblieben bin.
Preis-/Leistung:
Definitiv keine Geldverschwendung für das Geld (mittlerweile u50,-), wenn man keine klanglichen Wunder erwartet. In jedem Fall viel besser, als ein 10,- Hifi-Kopfhörer oder Sport-/Joggen-Kopfhörer.
Empfehlung:
Siehe nun unten.
Edit 20.05.2022 (inkl. 3 Referenzobjekte):
So, mittlerweile bin ich stolzer Besitzer eines KZ AS16. Das ist zwar immer noch 'Billigsegment' aber nur vom Preis her (China) und nicht von der Qualität. Hab mir die einfach mal beim großen A bestellt (geht ja auch nicht woanders), um eine Referenz zu haben. Und daher muss ich gerade aufgrund des Preissegments die Behringer nun ein wenig nach unten abstufen.
Die AS16 haben ca. 120,- gekostet, also etwas mehr als doppelt so viel, wie die Behringer - sie sind aber tatsächlich auch wesentlich besser in allen Belangen:
Bessere Klangauflösung, besonders im Hochtonbereich (deutlich)
Bessere Präzision (leicht)
Bessere Außengeräuschisolierung (leicht)
Stabilere Verarbeitung (wirkt zumindest so)
Nachteil: Sie haben keine Schiene im Kabel, die die beiden Kabel hinter dem Kopf zusammenhält und fallen so leichter raus (ist also unmodifiziert nichts für Headbanger), wenn man so etwas nicht nachkauft oder erfinderich wird (ist aber machbar).
Ein weiterer Vergleich:
... zum Sennheiser IE 100 pro clear (hier derzeit 95,-). Während der KZ den Sennheiser in Punkto Auflösung klar schlägt (ansonsten geben sie sich nicht viel), schlägt der Sennheiser (für ein 1-Wege-System ist er recht teuer), den Behringer in dem Punkt auch (da sind sich zumindest die Bandkollegen einig).
Ein weiteres Referenzmodel ist ein 3-Wege-System von Shure (genaue Produktbezeichnung fällt mir gerade nicht ein). Es ähnelt dem AS16. ist aber weniger brilliant und offen, dafür aber sehr homogen und sticht den Behringer deutlich und den Sennheiser knapp aus.
Und daher erfolgt aufgrund der Vergleiche und dem Umstand, dass die Preise nicht soooooo weit voneinander weg sind nun eine Degradierung des Behringer (insgesamt nur noch 3 statt 4 Sterne, Sound ebenfalls von 4 auf 3 und Außengeräuschisolierung auch). Außerdem wird ein Stern bei der Verarbeitung abgezogen (von 4 auf 3), da die Kabeleingänge schon ein wenig mitgenommen aussehen mittlerweile, obwohl ich immer sehr vorsichtig bin.
Trotzdem bleibt er weiterhin das Budgetprodukt - aber nur, wenn man im Preis knallhart nach unten will, ohne zu deutlich und zu weit von den anderen beiden genannten Kandidaten weg zu sein.
Meine persönliche Empfehlung sind nun die KZ AS16 wegen der besonders klaren und brillianten Auflösung).