Mit der Ibanez PF12MHCE-OPN hatte ich (nach mehreren Fehlgriffen bei anderen Marken) endlich eine akustische Einsteigergitarre gefunden die mich komplett zufrieden stellt. Schon beim Auspacken stellt man fest, dass hier für den Preis recht anständiges Holz verarbeitet wurde, welches erstaunlich weich und samtig in der Hand liegt.
Die mitgelieferten Saiten sollte man direkt gegen einen Satz Elixir-Saiten oder ähnliches austauschen, wenn man klanglich direkt das Beste herausholen möchte.
Das Griffbrett fühlt sich für eine Westerngitarre erfrischend "weich" und fingerfreundlich an und die Klangfarbe ist warm und fast makellos.
Einzig die Metallstäbchen zwischen den Frets sind am Anfang etwas ungewohnt scharf, was mit ausreichend Hornhaut auf den Fingern aber kein Problem bereiten sollte.
Das eingebaute Stimmgerät macht das Tuning der Gitarre zu einer angenehm kurzen Routineangelegenheit.
Das mit Abstand größte Gadget ist aber mit Sicherheit der eingebaute Tonabnehmer samt Jack-Eingang und Equalizer. Es gibt durchaus teurere akustische Gitarren die eine solche Option nicht mitbringen.
Der Sound auf akustischen Amplifiern (z.B. Blackstar) ist ohne Übertreibung wirklich gut und die Gitarre damit aus meiner Sicht absolut "Gig tauglich".
Ich schließe spaßeshalber hin und wieder sogar ein Distortion-Pedal dazwischen, was der Gitarre einen ziemlich unkonventionellen (vintage-artigen) verzerrten Sound verleiht. Damit erzeugt man eine Art "Hybridlösung" zwischen akustischer Gitarre und E-Gitarre und kann auch mal ein paar Powerchords überzeugend aufs Parkett legen.
Etwas schwierig gestaltet sich temporeiches Solo-Spiel oberhalb des 12. Bundes aufgrund des Abstands der Saiten zum Fretboard. Auch String-Bending ist diffizil. Beides gilt aber wohl für die meisten akustischen Gitarren.
Standard-Chords und Barre-Griffe funktionieren dagegen sehr gut. Schnarrende Saiten sind hier eher die Ausnahme und lassen sich meist gut klanglich kaschieren.
Ich empfehle euch die Gitarre möglichst immer per Amplifier zu verstärken, weil ihr dann klanglich das maximale aus dem Instrument rausholen könnt. Im rein akustischen (nicht verstärkten) Betrieb ist die Gitarre aufgrund ihrer Bauart nämlich leider etwas leiser als andere Westerngitarren.